Der Jenaplan – unser pädagogisches Konzept
Die Laborschule ist eine Ganztags- und Gemeinschaftsschule mit breit gefächerten Lern- und Freizeitarrangements und vielfältigen Angeboten zum praktischen Arbeiten. Das pädagogische Konzept folgt dem Jena-Plan.
Mit dem pädagogischen Modell des Jena-Plans wurde dem herkömmlichen Frontalunterricht, den starren Lehrplänen, den Jahrgangsklassen und dem Lehrer als zentrale Autorität, im Jahr 1927 eine Schule neuen Typs entgegengestellt.
Zu den bis heute gültigen Kerngedanken des Jena-Plans zählen
- selbsttätiges Arbeiten
- selbstständiges Lernen
- jahrgangsgemischte Gruppen
- Gemeinsinn und
- Einbeziehung der Eltern
Der Jena-Plan ist kein festes Dogma, sondern ein anregendes, pädagogisches Konzept, das sich im Schulalltag bewähren und entwickeln muss. Seit den 1980er Jahren wurden die Basisprinzipien für eine moderne Jena-Plan-Schule vor allem in den Niederlanden, den veränderten Verhältnissen in Gesellschaft und Schulwesen angepasst und weiterentwickelt.
Ein besonderer und bekannter Protagonist der konzeptionellen Weiterentwicklung des Jenaplan ist der niederländische Pädagoge Kess Both. Seine aus den Basisprinzipien des Jenaplans weiterentwickelten Jenaplan-Kernqualitäten geben heute die konzeptionelle Orientierung für viele Jenaplan-Schulen.
Was ist die Jenaplan-Pädagogik und seit wann gibt es sie?
Entwickelt wurde die Jenaplan-Pädagogik von Dr. Peter Petersen, der ca. 1924 am Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft an der Universität Jena tätig war.
Seine Vision war es, eine Schulform zu entwickeln, die Kinder individuell fördert und die Gemeinschaft durch jahrgangsübergreifendes Lernen, gegenseitiges Erklären, Feiern und andere Aktivitäten in der Gruppe stärkt.
In Deutschland gibt es mittlerweile ca. 40 Schulen, die nach dem Konzept der Jenaplanpädagogik organisiert sind. Manche von ihnen, so auch wir, sind in der Gesellschaft für Jenaplanpädagogik in Deutschland e. V. organisiert.
Espenstr. 3, 01169 Dresden
Vom Jenaplan zum Laborschulkonzept
Idee des Jenaplans | Konzept der Laborschule |
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Die emotionale Entwicklung ist die Grundlage für bleibende Neugier, soziales Lernen und Interesse an der Vielfalt der Dinge, für eine wachsende Verbundenheit mit Menschen, Dingen, Pflanzen und Tieren. | Wir geben den Schülern Zeit, Räume, Inhalte und Materialien zum Entdecken, Erfassen, Experimentieren, Erforschen und lassen sie ihre Lernräume Mitgestalten. So lernen sie, ganzheitlich und lebensnah zu lernen und das auf spielerische und kreative Weise. |
Regelmäßige Gesprächskreise, die der Kommunikation und Begegnung dienen. | In wöchentlichen Morgenkreisen, Stammgruppenzeiten und Feierstunden lernen die Schüler sich aktiv, kritisch und demokratisch mit Erlebtem im Schulalltag und darüber hinaus auseinanderzusetzen sowie ihre Arbeitsergebnisse zu präsentieren und dazu Feedback zu erhalten. |
Lernen findet in altersgemischten "Stammgruppen" statt. In diesen Gruppen sind die Schüler in der Folge der Jahre mehrfach die jüngsten, die mittleren und die ältesten. Dieser Wechsel fördert eine positive pädagogische Atmosphäre, Hilfsbereitschaft, echte Lebenserfahrung und wachsendes Selbstbewusstsein. | An der Laborschule heißen die "Stammgruppen" Lerngruppen, in jeder Lerngruppe lernen jeweils drei Jahrgänge miteinander. |
Die Schüler arbeiten selbsttätig, d. h. sie lernen mit Instruktion, Beratung und Begleitung nach und nach, individuell oder gemeinsam (projektorientiert), Pläne zu machen und umzusetzen. Im Prozess des entdeckend-forschenden Lernens verfeinern sie stetig ihre "Selbststeuerung". | Die Lernformate an der Laborschule:
Jahrgangshomogener Unterricht in Mathematik und Fremdsprachen fördern das selbsttätige entdeckende Lernen und beinhalten in ausgewogenem Maß Instruktion, Beratung und Begleitung. |
Die Schüler übernehmen Verantwortung für sich selbst, ihre Mitschüler, für die Schule als Ganzes. Sie beteiligen sich aktiv an der Gestaltung des Schulalltags und der Pflege ihrer Schulumgebung. | Die Schüler lernen von Stufe zu Stufe mehr Verantwortung für ihr eigenes Lernen zu übernehmen und dies zu reflektieren. Durch schriftliche Wochenreflexionen, individuelle Gespräche mit den Lernbegleitern sowie halbjährliche Entwicklungsgespräche lernen sie ihren Lernstand einzuschätzen, sich Ziele zu setzen und bekommen Feedback von den Lernbegleitern und auch ihren Eltern. In den Lerngruppenzeiten der Morgenkreis, Stammgruppenzeit und Feierstunde lernen sie, Verantwortung als Teil einer Gruppe zu übernehmen. In den Schulgremien – Schülerrat, Stufenkonferenz und Schulkonferenz – erfahren die Schüler, wie demokratische Prozesse in standardisierten Formen ablaufen. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, sich mit eigenen Projekten innerhalb ihrer Laborschularbeit oder eines Kurses zur Gestaltung des Schulalltages oder des Schulumfeldes einzubringen. |
Regelmäßige Feierstunden sind emotionale und kreative Höhepunkte des Schulalltags und geben den Schülern die Möglichkeit Erarbeitetes darzustellen und Vertrauen in ihre Präsentationsfähigkeit zu gewinnen. | Jede Lerngruppe schließt die Schulwoche am Freitag mit einer Feierstunde ab. In der Feierstunde wird Gelungenes der Woche gefeiert und weniger Gelungenes angesprochen und reflektiert. Viermal im Schuljahr, jeweils vor den Ferien, kommen alle Lerngruppen und Pädagogen zu einer gemeinsamen großen Feierstunde zusammen. Eltern sind hier gern gesehene Gäste. |
Zur "Leistungskultur" an Jenaplan-Schulen gehört die meist verbale Beurteilung der personalen, sozialen, fachlichen Kompetenzen der Schüler nach ihrer eigenen Entwicklungsgeschichte. Der problemlose Übergang auf andere Schulen ist gewährleistet. | Bis zur Jahrgangsstufe 9 erhalten die Schüler keine Zensuren – die Leistungsrückmeldung erfolgt:
Diese werden in einem Pensenbuch zusammengefasst, das die Schüler halbjährlich vor den Winterferien und den Sommerferien erhalten. |
Jenaplan-Schulen bilden eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft. Die Vernetzung der Schüler untereinander durch den Stufenaufbau fördert ein inklusives Zusammenleben und die integrative Zusammenarbeit. Eine gute und vielseitige Kooperation zwischen Elternhaus und Schule ist dabei eine wesentliche Voraussetzung. | Das Lebens und Lernen an der Laborschule ist so gestaltet, dass alle Mitwirkenden herausgefordert sind, sich in die Gestaltung der Schulgemeinschaft aktiv einzubringen. So können die Schüler ihre Schule in hohem Maße als einen Ort erleben, an dem die Prinzipien der Demokratie erlernt, eingeübt und gelebt werden. Dies ist für sie eine ihr Leben prägende Erfahrung. Wichtig ist uns dabei, dass sich alle Beteiligten - Schüler, Eltern, Pädagogen und Mitarbeiter – in ihren unterschiedlichen Rollen als einander gleichwertig anerkennen. Das erfordert gegenseitige Rücksichtnahme sowie Respekt und Achtung voreinander. Für die Regelung der Beteiligung hat sich die Laborschule eine Verfassung gegeben. |
Zwei Schulformen unter einem Dach
Unter dem Dach der Laborschule vereinen sich zwei Bildungsgänge – eine Grundschule und ein Gymnasium. Die Schüler können von der 1. bis zur 10. bzw. 12. Jahrgangsstufe zusammen lernen und eine geschlossene Bildungslaufbahn von der ersten Klasse bis zum Abitur erleben.
erfolgreich zum SchulabschlussVerena Schubert (Mutter von zwei Schülern) über das Konzept der Laborschule
Pädagogische Kerngedanken
In unserer Pädagogik greifen wir auf die von Kees Both weiterentwickelten Basisprinzipien des Jena-Plans – die Jenaplan-Kernqualitäten - zurück. Sie sind uns in unserem pädagogischen Alltag handlungsleitend.
Beziehung Schüler zu sich selbst:
- Schüler lernen Qualitäten kennen und einsetzen, sodass sie sich bei der Bewältigung von Herausforderungen kompetent fühlen.
- Schüler lernen Selbstverantwortung zu tragen für das, was sie lernen wollen und müssen, treffen Entscheidungen, wann sie Hilfen benötigen und wie sie einen Plan erstellen.
- Schüler werden aufgrund ihrer individuellen Entwicklungsfortschritte beurteilt.
- Schüler lernen, über ihre Entwicklung zu reflektieren und darüber mit anderen ein Gespräch zu führen.
Beziehung Schüler zu anderen:
- Schüler entwickeln sich in einer altersheterogenen Stammgruppe.
- Schüler lernen, zusammen zu arbeiten, Hilfe zu geben und anzunehmen sowie darüber zu reflektieren.
- Schüler lernen Verantwortung zu übernehmen und mit zu entscheiden über ihr (harmonisches) Zusammenleben in der Stammgruppe und in der Schule, sodass jeder zu seinem Recht kommen und sich wohlfühlen kann.
Beziehung Schüler zur Welt:
- Schüler lernen in lebensechten, anwendungsrelevanten Situationen.
- Schüler lernen, Fürsorge zu tragen für die Umgebung.
- Schüler nutzen das schulische Angebot (Weltorientierung), um die Welt kennenzulernen.
- Schüler lernen spielend, arbeitend, sprechend und feiernd nach einem rhythmischen Tagesplan.
- Schüler lernen, Initiativen zu ergreifen, ausgehend von eigenen Interessen und Fragen.
Laborschule – eine inklusive Schule
Wir leben Inklusion an der Laborschule als einen fortlaufenden und sich stetig entwickelnden Prozess. Der fließende Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule sowie das Lernen in jahrgangsgemischten Lerngruppen laden zu einer individualisierten Form der Planung, Unterrichtung und Bewertung ein.
Unserem Selbstverständnis folgend stehen jährlich zwei Integrationsplätze für die Schulanmeldung zur Verfügung.
Derzeit besitzen wir langjährige Erfahrung in der Begleitung von Schülern in den Bereichen: geistige Entwicklung, emotionale und soziale Entwicklung, Lernbeeinträchtigung sowie Autismusspektrumstörung. Anderen Förderbedarfen stehen wir aufgeschlossen gegenüber.
Barrierefreier Zugang & multiprofessionelles Team
Wir ermöglichen einen rollstuhlgerechten Zugang zu allen Unterrichtsräumen, verfügen über vielfältige Lernmaterialien und profitieren von einem multiprofessionellen Team. Dieses besteht aus Lehrern (unterschiedlichster Qualifikation), Sonder- und Sozialpädagogen, Erziehern und Heilerziehungspflegern.
Des Weiteren arbeiten wir mit externen Fachkräften wie Ergotherapeuten, Logopäden, Schulintegrationshelfern und Inklusionsassistenten zusammen. Darüber hinaus pflegen wir engen Kontakt zu allen Akteuren, die am Lern- und Entwicklungsprozess der Schüler beteiligt sind.
Inklusiv und präventiv
Grundsätzlich versuchen wir im Schulalltag präventiv wirksam zu werden. Darauf stützen sich auch unsere Angebote, wie:
- soziales Training
- Aktivgruppen
- individuelle Unterstützung in ausgewählten Unterrichtssequenzen
- lebenspraktisches Kompetenztraining
- kollegiale Beratungen
- Fort-und Weiterbildungen
- Sprechzeiten für Schüler, Eltern und Pädagogen
"Schulzeit ist Lebenszeit!"
Schule hat für uns die Aufgabe, nachkommende Generationen zu befähigen, ihre Gegenwart auch im Hinblick auf ihre Zukunft mitgestalten zu können.
Je früher wir Schülern ermöglichen, sich darin zu üben und ausprobieren zu können, desto selbstverständlicher wird ihr kritischer und engagierter Umgang mit den aktuellen wie zukünftigen ökologischen, ökonomischen, politischen und sozialen Herausforderungen sein. Ein partizipatives Miteinander ist für uns selbstverständlich.
mehr über SchülerMitWirkung
Der "Nationale Aktionsplan – Bildung für nachhaltige Entwicklung" mit seinen vier Dimensionen – Umwelt, Wirtschaft, Politik und Soziales – ist für uns bei der inhaltlichen Unterrichtsgestaltung handlungsleitend. Wir nutzen außerschulische Bildungsorte und gehen Kooperationen mit anderen Bildungsangeboten ein.
Bezug zum sächsischen Lehrplan
Die Stundentafel sowie die sächsischen Lehrpläne sind für uns Grundlage bei der Gestaltung des Unterrichts.
Innerhalb der Lehrpläne setzen wir Schwerpunkte, um die Inhalte in andere Zusammenhänge zu bringen, sie zeitlich anders zu verorten sowie sie um weitere Themen und Aspekte zu ergänzen.
Dabei sind uns vor dem Hintergrund unserer pädagogischen Kerngedanken vor allem drei Punkte wichtig:
- Praxisbezug (anwendungsfähiges Wissen) und Lernen in Zusammenhängen
- moderne Kommunikationsmedien
- Entwicklung von Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz
Unsere Struktur – lernen in 4 Stufen
Die Laborschule ist in vier Stufen gegliedert. Alle Stufen eint die Aufgabe, die folgenden pädagogischen Grundsätze aufsteigend umzusetzen:
- ganzheitliches Lernen statt Stoffvermittlung
- Demokratie statt Hierarchie
- Eigenverantwortung statt Fremdbestimmung
Jede Stufe fördert dem Alter entsprechende Fertigkeiten und Kompetenzen. Sie ist charakterisiert durch besondere Funktionen und Schwerpunkte im Bildungsgang.
Die Schwerpunkte der jeweiligen Stufen bedürfen der Festigung und Weiterentwicklung in den nachfolgenden Stufen und sind somit nicht mit diesen "erledigt".
Lernen in 4 StufenDifferenzierung durch Jahrgangsmischung
In der Regel lernen die Schüler aus drei Jahrgangsstufen in allen Unterrichtssequenzen gemeinsam in einer Lerngruppe. Dadurch wird das für den Jena-Plan typische Prinzip des altersübergreifenden Lernens verwirklicht.
Die Schüler wachsen in den altersübergreifenden Lerngruppen in ein soziales Gefüge hinein, in dem alle gemeinsam lernen und gleichzeitig an die einzelnen Mitglieder unterschiedliche Anforderungen gestellt werden, die deren Leistungsfähigkeit und Lerntempo entsprechen.
Die Jüngeren erhalten so Unterstützung, Orientierung und Anregung von den Älteren. Diese wiederum lernen, Rücksicht zu nehmen, Verantwortung zu tragen, Wissen bzw. Fertigkeiten zu vermitteln und zu helfen. Diese Form der Jahrgangsmischung führt zu Teamgeist, Rücksichtnahme und Toleranz.
Durch den Wechsel der Jahrgänge werden aus den "Kleinen" allmählich die Erfahrenen. Probleme der Minderwertigkeit und Hilfsbedürftigkeit relativieren sich, der unterschiedliche Entwicklungsstand des Einzelnen fällt nicht so ins Gewicht. Jeder Schüler kann seinen eigenen Lernrhythmus finden, erhält Rat und Unterstützung und kann zum späteren Zeitpunkt selbst seine Erfahrungen an andere weitergeben.
Morgenkreis, Stammgruppenzeit und Feierstunde sind Lerngruppenzeit
Morgenkreis, Stammgruppenzeit und Feierstunde sind gemeinsame Stunden für die Lerngruppen und stehen unter dem Motto: "Den Kindern und Jugendlichen das Wort geben!"
Sie dienen dem sozialen Lernen und der Gestaltung der Schule als Lern- und Lebensgemeinschaft.
Wochenausklang mit Feierstunde
In der Feierstunde am Freitag steht ein gemeinsamer Rückblick auf die Woche an. Die Schüler können hier ihre Arbeiten präsentieren – ihre Erfolge werden gewürdigt. Nach dem gemeinsamen Arbeiten wird gemeinsam gefeiert.
Einmal im Vierteljahr gibt es Feierstunden für die ganze Schule, zu denen auch die Eltern eingeladen sind.
ein Jahr voller ErlebnisseJahrgangshomogener Unterricht
Die Fächer Mathematik und Fremdsprachen werden in allen Stufen altershomogen unterrichtet, um die sich hier entwickelnden Fertigkeiten und Kompetenzen kontinuierlich aufbauen zu können.
Fremdsprachen – Englisch und Spanisch
Englisch
ab der 3. Jahrgangsstufe
Spanisch
ab der 6. Jahrgangsstufe
Englisch als Leistungskurs
zum Ablegen des Abiturs
Über den Sprachunterricht hinaus können unsere Schüler vor allem während der inzwischen regelmäßig stattfindenden internationalen Begegnungen in Marokko, zum Schüleraustausch in Spanien oder bei internationalen Chorbegegnungen ihre Sprachkenntnisse testen und vertiefen.
unsere SchulprojekteFreie Lernzeiten
Die freie Lernzeit ist als Selbstlernzeit organisiert und bietet die Möglichkeit, selbstständig zu üben oder Unterrichtsinhalte zu vertiefen.
In der freien Lernzeit stehen Lernbegleiter für Rückfragen bereit, ohne selbst Aufgaben zu vergeben. Hierbei werden Eigeninitiative und Eigentätigkeit der Schüler gefördert.
Den Schülern stehen für das praktische (selbstständige) Arbeiten verschiedene Räume und Arbeitsmaterialien zur Verfügung.
Schulbibliothek, offene Lernbereiche, Werkstätten
Im Haus gibt es eine umfangreiche Schulbibliothek, deren Öffnungszeiten durch (Groß-)Eltern und Schüler abgesichert werden.
Die Flurgänge sind offene Lernbereiche, in denen Regale mit Büchern und andere Arbeitsmittel zur freien Verfügung stehen. Im PC-Raum können die Rechner für Recherchen und die Erarbeitung von Dokumentationen genutzt werden – jeder Schüler hat einen eigenen Account.
In verschiedenen Werkstätten (z. B. Keramik, Holz, Textil) besteht zudem die Möglichkeit, sich handwerklich auszuprobieren.
Wissensblöcke und vernetzter Unterricht
In den Stufen II und III werden die natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächer in epochalen Wissensblöcken zusammengefasst. Sie wechseln sich in einem Zeitfenster von ca. 5 Wochen als fachbezogene Blöcke ab.
Ergänzt werden die Wissensblöcke durch das besondere Lernformat des „vernetzten Unterrichtes – VU“. Im VU vernetzen sich Fachinhalte und öffnen damit Schubladen. Die Schüler lernen projekt- und handlungsorientiert.
Übergreifende Themen werden von verschiedenen Seiten und Fächern aus betrachtet und die Ergebnisse am Ende eines jeden VU-Zeitraums vorgestellt und präsentiert.
Ergänzt werden die Wissensblöcken durch das besondere Lernformat des "vernetzten Unterrichtes – VU".
VU-Themen Stufe I | VU-Themen Stufe III |
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Wahlpflichtband
Chor-Theater-Kunst-PC vereinen sich im Wahlpflichtband. Die Schüler der Stufen II und III wählen sich hier entsprechend ihrer Neigung ein.
In Stufe II können die Schüler zum Halbjahr einen zweiten Kurs wählen, die Schüler der Stufe III belegen ihren gewählten Kurs durchgängig ein Schuljahr lang. Weitere Vertiefungen stehen ihnen zu einigen Themen dann im Kurssystem am Nachmittag zur Verfügung – so z. B. Theater, Kunst, Musik, Sport etc.
GTA – Ganztagsangebote
Die Laborschule ist eine Ganztagsschule mit rhythmisiertem Tagesablauf.
Als Kernzeit, in der für die Schüler Anwesenheitspflicht besteht, gilt die Zeit von 8:00 bis 15:30 Uhr. Der Übergang in den Nachmittag gestaltet sich fließend.
Die Schüler des 1. bis 4. Jahrgangs besuchen nach ihrem jeweiligen Unterrichtsende den integrierten Hort. Sie und die Schüler ab der Jahrgangsstufe 5 können den Schulclub nutzen oder sich in eine der vielfältigen Arbeitsgemeinschaften einschreiben.
Mit den sogenannten GTA-Angeboten greifen wir die Interessen der Schüler nach Freizeitaktivitäten auf und ermöglichen ihnen, diesen auch gleich im schulischen Umfeld nachkommen zu können. Damit entfallen u. U. lange Fahrtwege.
Julia Gnilka, Schülerin der 10. Klasse sagt: Das eigenständige Denken und die freien Arbeitszeiten
finde ich unglaublich wichtig.
VIP als Planungs- und Reflexionsinstrument
Für die tägliche und wöchentliche Dokumentation des eigenen Lernfortschritts stehen den Schülern Planungshefte mit dem Namen "Voll im Plan" – kurz: ViP als Planungs- und Feedbackinstrument zur Verfügung.
Hier können die Pädagogen und auch die Eltern individuelle Rückmeldungen zum Lernstand geben.
Übungsprüfungen und Abschlussprüfungen
Die Schüler ab der 8. Jahrgangsstufe bereiten sich durch Übungsprüfungen auf ihren Schulabschluss, den sie als sogenannten Schulfremdenprüfung ablegen, kontinuierlich vor.
Ab dann muss jeder Schüler in den Fremdsprachen, Gesellschafts- und Naturwissenschaften jeweils mindestens eine Übungsprüfung absolvieren.
Außerdem werden die Schüler ab Jahrgangsstufe 7 binnendifferenziert in unterschiedlichen Niveaustufen unterrichtet, die sich am Niveau für das Gymnasium und für die Oberschule orientieren. Diese Niveaustufen werden nicht generell je Schüler, sondern entsprechend der individuellen Leistungen in den Fächern gemeinsam festgelegt und können auch innerhalb eines Schuljahres verändert werden.
Ab dem neunten Jahrgang gibt es bis zum Schulabschluss sowohl Notenzeugnisse als auch schriftliche Einschätzungen. Die Grundlage für die Notengebung bildet ein Punktesystem, nach dem die Leistungen der Schüler bewertet werden.
Welcher Abschluss ist der richtige?
Diese Frage beschäftigt die Schüler mit dem Eintritt in die Stufe III. Sie werden in den Entwicklungsgesprächen zu den Schulhalbjahren Stück für Stück dazu beraten und entscheiden sich am Ende der 9. Jahrgangsstufe, welchen Schulabschluss sie ablegen möchten. Sie können entscheiden, den schulfremden Haupt- oder Realschulabschluss in der 9. bzw. 10. Jahrgangsstufe zu erwerben.
Schüler, die das Abitur ablegen möchten, können zum Ende der 10.Klasse:
- an der Realschulprüfung teilnehmen
- statt der Realschulprüfung eine besondere Leistungsfeststellung (BLF) schreiben und sich so individuell auf den Übergang in die Abiturzeit vorbereiten.
Das Laborschulabitur
In den zwei Schuljahren zur Abiturvorbereitung bereiten sich die 11. und 12. Klässler fokussiert auf ihre Abschlussprüfungen, die sie auch hier schulfremd ablegen, vor.
Der modulare Aufbau der Lerninhalte ermöglicht es den Schülern, ein Auslandssemester ein zu planen. In der Regel wird dieses genutzt, um die zweite Fremdsprache – Spanisch – zu vertiefen und sich somit auf die mündliche Sprachprüfung vorzubereiten.
Die Schüler lernen auch in der Abiturzeit in jahrgangsübergreifenden Grund- und Leistungskursen, in denen sie die Lehrplanthemen fachlich vertiefen.
Mögliche Leistungskurse sind: Mathe, Deutsch, Englisch und Geschichte. Von diesen wählen sie sich in jeweils zwei ein, wobei ein Leistungskurs Mathe oder Deutsch sein muss. Alle anderen prüfungsrelevanten natur-und gesellschaftswissenschaftlichen Fächer belegen sie als Grundkurse. Darüber hinaus können sie Ergänzungskurse in Sport, Kunst, Musik und Ethik belegen und sich in den PoGK einschreiben.
Projektorientierter Grundkurs
Die allgemeine Studierfähigkeit verlangt auch Kompetenzen, die in den "normalen" Leistungs- und Grundkursen nur zum Teil erworben werden können.
Die Lebenswelt der Schüler hält viele Themen bereit, mit denen sie sich unabhängig von Lehrplaninhalten inhaltlich auseinandersetzen wollen.
Wesentliche Kriterien des PoGk sind:
- Der Schüler wählt ein Thema, das ihn begeistert.
- Das Thema und die Bearbeitung ist eine Herausforderung.
- Die Bearbeitung des Themas bringt der Gemeinschaft etwas.
- Das Thema ist handlungs- bzw. praxisorientiert.
Für die Bearbeitung steht den Schülern:
- eine festgelegte Wochenstundenzahl,
- eine Einarbeitung in die theoretischen Grundlagen des Projektmanagements,
- ein begleitender Mentor zur Verfügung.
Themen mit denen sich Schüler befasst haben:
- Organisation eines Benefizkonzertes zu Gunsten einer Asylbewerberunterkunft
- Schulpartnerschaft mit Spanien aufbauen
- Konzipierung und Anleitung eines Erste-Hilfe-Kurses für jüngere Schüler
- Stadtteilprojekt "save the green" – für eine saubere Umwelt
Mit Abschluss des PoGk erhält der Schüler ein umfassendes Zertifikat, in dem der Inhalt und das Feedback zur Bearbeitung seines Themas festgehalten sind.
Schule als Gemeinschaft
Getreu des Selbstverständnisses der Laborschule gestalten alle am Schulleben Beteiligten die Laborschule mit. Der gleichwürdige Austausch zwischen Schülern, Pädagogen und Eltern ist dabei eine besondere Form und ein unschätzbarer Wert für die Weiterentwicklung der Laborschule.
Die Vielfalt der Sichtweisen auf ein gemeinsam behandeltes Thema und die Buntheit der Lösungsvorschläge bieten ein großes Entwicklungspotenzial.
In den verschiedenen, nach kooperativ demokratischen Grundsätzen arbeitenden Beteiligungsforen, wie Morgenkreise, Stammgruppenzeiten, Schüler- und Elternrat, pädagogische Konferenz, Stufenkonferenz und Schulkonferenz wird jeweils um die beste Lösung für Alltags- und Zukunftsfragen gesucht und abgestimmt.
Für die Schüler ist die Beteiligung eine wichtige soziale Erfahrung.
Als Eltern sind Sie der wichtigste Partner für die Laborschule und können sich, je nach persönlichem Zeitbudget, individuell in den Alltag der Laborschule einbringen.
TRIALOGE - Gemeinsam für Schulentwicklung
Eine besondere Form der Beteiligung sind unsere Trialoge. Sie sind Gesprächskreise, zu denen in paritätischer Besetzung Schüler, Eltern und Pädagogen eingeladen sind, um Ideen und Lösungsvorschläge für eine anstehende Aufgabe zusammen zu tragen.
Das Ergebnis wird dem zuständigen Entscheidungsgremium als Geschenk überreicht. Dieses erarbeitet danach in eigener Verantwortung für den Laborschulalltag umsetzbare Handlungsschritte und beschließt das weitere Vorgehen.
Die Form der Trialoge ist in der Laborschulverfassung verankert.
Download Laborschulverfassung (PDF | 4 MB)Ernährungskonzept
Die Mittagsversorgung übernimmt die "Kinderküche Dresden", deren Konzept mit unseren Vorstellungen von gesunder und ökologisch vertretbarer Ernährung übereinstimmt.
Das Frühstück bringen sich die Schüler selbst mit. Auf allen Etagen stehen Trinkbrunnen zur Verfügung.
Qualifikation unserer Pädagogen
Sie alle bringen sich engagiert in den Schulalltag und dessen Qualifizierung und Weiterentwicklung ein.
Zum Team der Laborschulpädagogen gehören:
Fachlehrer mit ersten und zweiten Staatsexamen
Wissenschaftler, die als Quereinsteiger ihr Fachgebiet in den Dienst der Pädagogik stellen
Musik- und Kunstpädagogen
Erzieher, Heilerziehungspfleger und Sozialpädagogen
Schulintegrationshelfer und Inklusionsassistenten
Vielleicht bald Sie?
Stellenangebote des Omse e. V.
Prozessorientierte Schulentwicklung
Unser pädagogisches Konzept ist kein Dogma. Wir verstehen uns als lernende und sich weiterentwickelnde Organisation. Somit schreiben wir auch unser Konzept immer fort und überprüfen es regelmäßig.
Die Fortschreibung erfolgt unter der Fragestellung "Wie können wir unsere pädagogischen Grundsätze ganzheitliches Lernen statt Stoffvermittlung, Demokratie statt Hierarchie und Eigenverantwortung statt Fremdbestimmung im jahrgangsübergreifenden Unterricht unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Erfahrungen weiterqualifizieren?"
Für diesen Prozess haben wir uns verschiedene Arbeitsforen gegeben:
- Schulentwicklungsgruppen
- Teamberatungen
- pädagogische Tage
- Kooperationen mit anderen Institutionen, z.B. Hochschulen
Schulorganisation
In unserem Organigramm sind die Verantwortlichkeiten für die schulorganisatorischen Abläufe und in der Laborschulverfassung die Mitwirkungsebenen transparent dargestellt.
Sie wollen mehr erfahren über das Konzept erfahren?
Unsere Konzeptbroschüre gibt Ihnen einen bildhaften und lebendigen Einblick.
Download KonzeptbroschüreIhr Kind an der Laborschule
Unser pädagogisches Konzept sagt Ihnen zu?
Erfahren Sie mehr zum Anmeldeverfahren – Wir freuen uns auf neue Schüler.