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Chormonie: Der Weg nach Litauen führt über den Tharandter Wald

Wie vielleicht einige Lesende dieser Zeilen mitbekommen haben, war die »Chormonie«, der Kinder- und Jugendchor der Laborschule Dresden, mit 24 Kindern, den zwei Musikpädagogen, drei Betreuerinnen und ganz vielen weiteren helfenden Elternhänden – egal, ob in der Vorbereitung oder vor Ort zur Unterstützung – zum Chorprobenwochenende in Grillenburg im Tharandter Wald.

Ganz am Rande des Ortes mit Blick auf Wiesen, Wälder und Teiche, haben alle Beteiligten nicht nur dafür gesorgt, dass bekannte Stücke verstetigt und neue Stücke geprobt wurden. Auch die Festigung der Chorgemeinschaft zwischen jungen und älteren Sänger*innen, dem Chor und den Pädagog*innen sowie den mitgereisten Eltern war uns allen ein wichtiges Anliegen. Die »Chormonie« ist bereits für viele (wieder) ein Ort der Harmonie, für den es lohnt, sich zu engagieren. Auch bietet der Chor sicherlich für einige einen festen Halt im immer noch wechselhaften Schulalltag.

Länderabend Litauen und Bergkonzert

Die Probentage in Grillenburg sowie das Konzert in der Bergkirche in Tharandt am Sonntag, den 10. April 2022 waren eine sehr wichtige Etappe auf dem Weg nach Litauen.

Um alle auf dieses Land einzustimmen, haben einige Eltern litauische Rezepte ausgesucht und ein tolles Buffet gezaubert: So gab es u.a. Kugelis (geriebene Kartoffeln mit Speck), Pomidoru Sriuba (litauische Tomatensuppe), Darzoviu Misraine (litauischer Nudelsalat), Zeppelinas (Schupfnudeln in Luftschiff-Form) u.v.a.m.

Eingeleitet wurde der litauische Abend durch einen Bildervortrag von Familie Kahrs, die im Sommer 2020 Litauen bereist haben und allen viele schöne Eindrücke u.a. von der Ostseeküste, der Kurischen Nehrung, der Hafenstadt Klaipeda, dem Seebad Palanga sowie natürlich der Hauptstadt Vilnius vermittelten. Dabei stand der Vortrag unter dem Motto: „Wie nah ist eigentlich ganz weit weg?“

Das Schöne ist ja, dass der Mittelpunkt Sachsens im Tharandter Wald zwar 1.200 Kilometer weit bis zum Mittelpunkt Europas entfernt ist, durch die intensive Beschäftigung aller mit Land, Leuten, Geschichte, Musik, Kultur und Essen die Vorfreude auf die eigentliche Reise im Sommer bei allen jedoch wachsen mag. Allen erscheint alles nicht mehr so weit weg oder gar fremd.

Dafür war für manch einen, der nicht den falschen Zug nahm, am Sonntag das Konzert in der Tharandter Bergkirche ein wunderbares Erlebnis. Die eine oder andere Elternstimme wird an dieser Stelle immer wieder gerne zitiert oder auch die Einschätzung der externen Musiker oder Stimmbildnerinnen. In diesem Bericht soll jedoch kolportiert werden, dass

  • die betagte Dame, die extra aus Dresden anreiste (und den richtigen Zug nahm), bei »Jesus bleibet meine Freude« den Tränen nahe war;
  • die Pfarrerin des Ortes den Kirchenraum lange nicht so vielfältig genutzt sah;
  • die Klavierlehrerin aus dem Ort auf dem Podest verschiedene ihrer Schülerinnen wieder sah;
  • die Herbergsmutter aus Grillenburg extra gekommen war, um das „Resultat der harten Probenarbeit“ zu genießen;
  • die zwei »Bergfinken« vom Chor des Sächsischen Bergsteigerbundes genau das Konzert als Ziel ihrer Wanderung hatten und »Hut ab!« anstimmten und ebenso wahrnahmen, dass es etwas ganz Besonderes ist, sich intensiv mit Musik zu beschäftigen und diese als Chor zu Gehör zu bringen.

Unser Fahrplan nach Litauen

Weitere Etappen auf dem Weg nach Litauen führen über

  • die Chorfahrt nach Potsdam (bereits Ende April),
  • ein Intensiv-Stimmbildungs-Workshop (im Mai),
  • die Entgegennahme des Dresdner Laienchorpreises 2021 (im Juni) sowie
  • einen Zweitagesaufenthalt in Warschau (im Juli auf dem Weg nach Litauen).

Alle Beteiligten – Schüler*innen, Eltern, Pädagog*innen, Musiker*innen, Helfende und Organisierende – gehen diese Etappen gerne mit. Denn es gilt, einen Schatz zu pflegen und ihm zu wahrem Glanz zu verhelfen.

Welche Euphorie in diesen bewegten Zeiten!

 

Autor: Clemens Kahrs